Seiz, Hermann
BiographieHermann Seiz wurde am 4. Juli 1935 in Winnenden als Sohn des Stadtpflegers Hans Seiz geboren. Im Alter von neun Jahren erlebte er am 20. April 1945 die Beschießung der Stadt durch US-Feldartillerie mit. Ein Höhepunkt in der Nachkriegszeit war 1950 seine Teilnahme am Kinder- und Jugendzeltlager der Volkshochschule Winnenden im Allgäu.
Mit 16 Jahren begann Seiz eine Lehre bei der Volksbank Winnenden. Nach beruflichen Zwischenstationen in Ulm und Stuttgart wurde er 1963 in den Vorstand der Volksbank Winnenden berufen. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1997 begleitete er die Entwicklung des Geldhauses 29 Jahre lang als Vorstandsvorsitzender. Während dieser Zeit erhöhte sich die Bilanzsumme signifikant. Mehrere Fusionen erfolgten. Die Hauptstelle und das Filialnetz wurden um- bzw. ausgebaut. Nicht zuletzt änderte sich die Art der Kontoführung. 1968 etwa wurde für das Geldabheben am Automaten noch eine Lochkarte benötigt. In den 1990er-Jahren war Online-Banking via Bildschirmtext verbreitet.
Außerhalb seiner Tätigkeit für die Volksbank gehörte Hermann Seiz über drei Jahrzehnte dem Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Winnenden an. Auch engagierte er sich kommunalpolitisch. Am 24. Oktober 1971, mitten im Prozess der Gemeindereform, wurde er für die Freie Wählervereinigung in den Gemeinderat gewählt. Zur Verabschiedung im Juli 1980 erhielt er die Bürgermedaille in Silber.
In seiner Freizeit trieb der Winnender gerne Sport. Als junger Mann war er in der Handballabteilung des TSV Winnenden aktiv. Die Handballer traten damals öfter gegen Mannschaften aus dem Ausland an, was von Herbert Winter, dem Vorsitzenden des TSV, vermittelt wurde.
Am 20. September 2022 starb Hermann Seiz 87-jährig. Noch Ende 2021 haben Diethard Fohr und Hans-Martin Fischer von der Initiative Stadtmuseum Winnenden ein Zeitzeugeninterview mit ihm gedreht. In das Video sind Fotos aus dem Bildarchiv des Stadtarchivs Winnenden und der Privatsammlung von Herrn Seiz eingebunden.