Zustand des Marktbrunnens nach dem Angriff amerikanischer Artillerie auf die Innenstadt am 20. April 1945. Foto: Eugen Weber.
Der Marktbrunnen
Otto Klöpfer, bis 1980 Rektor der Albertville-Realschule und als Lokalhistoriker bekannt, verfasste ein Büchlein mit dem Titel „Historischer Rundgang durch Winnenden“, das 1988 von der Stadt herausgegeben wurde. Darin heißt es über den Marktbrunnen:
„Im Jahr 1700 wurde der Marktbrunnen durch den Memminger Brunnenmacher Matthias Sprinzing neu aufgebaut (nach dem Stadtbrand von 1693 – Anmerkung der Redaktion). Die Justitia-Figur aus Crailsheimer Muschelkalk ist eine Kopie der alten Sandsteinfigur, hergestellt 1929 durch Steinhauermeister Wilhelm Seiz aus Winnenden. Die Ornamente an den Seiten des achteckigen Brunnentroges erneuerte der Winnender Bildhauer Martin Kirstein 1979.
Der Platz um den Marktbrunnen war ursprünglich viel kleiner. Bis 1945 stand zwischen dem Brunnen und der Entengasse noch die Dr. Mager’sche Apotheke. Sie wurde am 20. April 1945 zusammen mit den Häusern zwischen Enten- und Lammgasse zerstört, als amerikanische Artillerie die Stadt von Hertmannsweiler her beschoß.“
Zum 800-jährigen Jubiläum der Verleihung des Marktrechts 2012 erhielt der Sockel des Marktbrunnens eine neue, von dem Weinstädter Künstler Karl Ulrich Nuss geschaffene Skulptur aus Bronze. Sie thematisiert das „Winnender Lied“ des mittelalterlichen Minnesängers Gottfried von Neuffen.