3. Das Team
Leitung und Mitarbeitende
Erwin Hofmann, der Nachfolger des ersten VHS-Leiters Ulrich Schad, charakterisierte die Volkshochschule Winnenden in ihrer Anfangszeit als „Familienbetrieb“. Vieles geschah auf ehrenamtlicher Basis und aus der jeweiligen Situation heraus.
Als die beiden Vorstandsmitglieder Karl Schwedhelm und Hermann Lampl, der zugleich die Geschäfte der VHS führte, Mitte der 1960er-Jahre aufhörten, musste für die Leitung, auch angesichts des steigenden Arbeitsumfangs, eine andere Lösung gefunden werden. Im Juni 1964 schrieb die Stadt Winnenden die Stelle eines hauptamtlichen Leiters der VHS-Geschäftsstelle aus, der überdies „die Verwaltung der Städt. Volksbücherei“ übernehmen sollte. Am 21. Juli wählte der Gemeinderat auf Empfehlung einer Kommission, die die eingegangenen Bewerbungen gesichtet hatte, Hans Janouschek, der dann 16 Jahre im Amt blieb.
Nur kurz als VHS-Leiter in Winnenden waren Hans-Joachim Löher und Heiner Gelhausen. Am 1. Oktober 1985 übernahm Christel Spitzenberger (ab 1989 Ludwig) die Geschäftsführung und übte diese Tätigkeit 25 Jahre lang aus. Unter ihr setzte sich die bereits begonnene Aufwärtsentwicklung der Bildungseinrichtung fort. Genannt seien etwa der Umzug in das alte Rathaus 1988, der Ausbau des Kursangebots und der Übergang in das digitale Zeitalter.
Zwischen 2010 und 2018 stand Sybille Mack, die heute Leiterin des Amts für Schulen, Kultur und Sport ist, an der Spitze der Volkshochschule und vernetzte sie in der Stadtgesellschaft noch weiter. Nach Raphaela Wehl, die nicht ganz ein Jahr amtierte, ist seit März 2020 Andreas Frankenhauser VHS-Leiter. Er wurde sogleich mit den Herausforderungen infolge der Coronapandemie konfrontiert.
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle nahm im Laufe der Jahrzehnte zu. Während Hans Janouschek von lediglich einer Sekretärin unterstützt wurde, hatte Christel Ludwig im Wintersemester 1989/90 schon zwei pädagogische Fachkräfte und zwei Verwaltungsangestellte. Gegenwärtig besteht das VHS-Team aus zwölf Personen. Außer dem Leiter sind das vier Fachbereichsleiterinnen und sieben Mitarbeiterinnen für Verwaltung, Anmeldung-Beratung, Service und Buchhaltung.
Dozenten, Referenten
Die Zahl der Dozenten stieg im Laufe der Zeit ebenfalls an. Für sie wurden regelmäßige Treffen veranstaltet, um persönlichen wie fachlichen Austausch zu ermöglichen. Zudem gab es Fortbildungen. Dabei kam die Geselligkeit nicht zu kurz, wie Fotos von Ausflügen oder Feiern zeigen, die sich im VHS-Bildarchiv erhalten haben.
Lehrkräfte aus Winnenden und Umgebung wurden von Anfang an in das Veranstaltungsprogramm einbezogen. Kurse in ihrem jeweiligen Fachgebiet boten zum Beispiel der Bildhauer Martin Kirstein, der Zeichner Arne Leihberg und die Kunstpädagogin Renate Mildner-Müller an.
Darüber hinaus gelang es immer wieder, überregional bekannte Referenten für Vorträge und Veranstaltungen zu gewinnen. Karl Schwedhelm erwähnte in einem Aufsatz zum zehnjährigen Jubiläum der Volkshochschule einige Beispiele von damals: „aus Tübingen etwa kamen die Professoren Spranger, Köberle und Arnold. Der heutige Botschafter der Bundesrepublik in Belgrad, Dr. Pfleiderer, sprach über das Verhältnis zur Sowjetunion. (…) Eine Vortragsreihe mit Prof. Dr. Fritz Martini, Stuttgart machte mit den Ausdrucksformen der Gegenwartsliteratur bekannt.“
Während der Amtszeit von Christel Ludwig waren unter anderen Walter Jens, Professor für Rhetorik an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, und der Historiker Gerhard Raff mehrfach zu Gast in Winnenden. Zu besonderen Anlässen sprachen Politiker wie Rita Süßmuth und Hans-Jochen Vogel. Ein Höhepunkt im zehnten Jahr nach der Wiedervereinigung Deutschlands war eine Veranstaltung mit dem Liedermacher und früheren DDR-Bürgerrechtler Wolf Biermann.
4. Geschäftsstelle und Unterrichtsräume
In den ersten 40 Jahren ihres Bestehens zog die Geschäftsstelle der Volkshochschule innerhalb von Winnenden insgesamt sechs Mal um. Folgende Standorte konnten herausgefunden werden (die Jahreszahlen in Klammern orientieren sich an der jeweils ersten und letzten Angabe im Programmheft):
- Friedhofstraße 17 (1946-1953)
- Marktstraße 56 (1953-1957)
- Ringstraße 54 (1958-1964)
- Ringstraße 92 (1965-1973, 1978-1988)
- Turmstraße 15 (1973-1978)
Seit Herbst 1988 hat die VHS ihren festen Sitz im alten Rathaus in der Marktstraße 47. Das Gebäude war zuvor aufwändig saniert worden.
Mehrteilige Kurse und Seminare werden in der Regel an Schulen abgehalten, früher vor allem an der Kastenschule oder an der alten Oberschule, wo heute die Stadtjugendmusik- und Kunstschule untergebracht ist. Besondere Veranstaltungen finden unter anderem in der Hermann-Schwab-Halle und im Festsaal des Zentrums für Psychiatrie statt. Im letzten Semester vor Beginn der Coronapandemie gab es in ganz Winnenden 24 Unterrichtsorte. Hinzu kamen elf Veranstaltungsräume in der Gemeinde Leutenbach und sieben Kursorte in Schwaikheim. Während des Lockdowns in diesem und dem letzten Jahr wurden dann viele Kurse digital angeboten.